Immer wieder erlebe ich folgende Situation:
Mein Gegenüber realisiert, dass ich, um leben zu können, die Behandlung mit Dialyse benötige und fragt:
„Einmal in der Woche 5 Stunden, oder?“
Meine Antwort ist eigentlich immer die Gleiche:
„Nein. 3 mal 5 Stunden in einer Woche.“
Das macht zusammen mit einer Stunde Fahrtzeit zur Dialysestation und zurück ca. 18 Stunden in der Woche. Bei 8 Stunden Schlaf ergibt dies, dass wir Dialysepatienten 1/3 der zur Verfügung stehenden täglichen Zeit zu körperlicher Passivität gezwungen sind.
Ist es da verwunderlich, das die verbleibenden 94 Stunden sehr wertvoll sind und so effizient wie möglich genutzt werden? Außerdem wird durch diese Betrachtung ersichtlich, wie wichtig moderater Ausgleichssport und auch leichte Bewegungsübungen während der Dialysebehandlung für das körperliche Wohlbefinden sind.
Die Tagesansicht stellt die Situation noch einmal deutlicher dar:
Wobei hierbei noch erwähnenswert ist, dass die körperliche und kognitive Leistungsfähigkeit nach der Dialyse herabgesetzt ist. Der Reinigungsvorgang, der bei der Dialyse urämische Abbaustoffe aus dem Blut entfernt, wirkt im Körper nach. Das saubere Blut kommt jetzt mit den Körperzellen in Berührung und auch hier findet ein osmotischer Austausch statt. Der Patient spürt dies durch Müdigkeit und eine gewisse Laschheit, auch noch Stunden nach der eigentlichen Behandlung. Um diese negativen Phänomene besser zu bewältigen, hilft wiederum moderate Bewegung an der frischen Luft.